Am 14.12.2019, genau vor einer Woche, wurde im ZDF die Sendung „Plan B“ ausgestrahlt. Thema der Sendung waren typische Weihnachtszutaten, die weit gereist sind und unter oft sozial und ökologisch problematischen Bedingungen reifen. Wer die Sendung noch nicht gesehen hat, kann dies noch in der Mediathek des ZDF nachholen:
https://www.zdf.de/gesellschaft/plan-b/plan-b-festlich-und-fair-100.html
„Stefan Wissert und Andréa Ralisendra sind ein deutsch-madagassisches Paar. Andréas Familie in Madagaskar lebt vom Vanilleanbau. Obwohl Vanille das zweitteuerste Gewürz der Welt ist, sind die meisten Vanillebauern bettelarm. Reich werden die vielen Zwischenhändler. Deshalb wollen Stefan und Andréa den Handel selbst in die Hand nehmen. Sie lassen sich direkt aus Madagaskar eine Lieferung schicken, um sie hier per Webshop zu verkaufen. Der Gewinn wird unter allen gleich aufgeteilt – fair trade dank Familiennetzwerk.“
Quelle: https://www.zdf.de/gesellschaft/plan-b/plan-b-festlich-und-fair-100.html
Wie es zu diesem Abenteuer kam
Vor einigen Wochen staunte ich nicht schlecht, als ich auf dem Nachhauseweg nach der Arbeit im Bus saß und einen Anruf der Produktionsfirma B.Vision erhielt, die das Format „Plan B“ für das ZDF produziert. Seit unserer Crowdfunding-Kampagne, die schon einige Monate zurück lag, hatten wir keine Vanille mehr, und generell waren wir im Internet sehr schlecht auffindbar, sodass wir uns sehr freuten, dass sich jemand für unser deutsch-madagassisches Familienprojekt interessiert.
ZDF Plan B
Auf der Webseite des ZDF wird die Doku-Reihe „Plan B“ folgendermaßen beschrieben:
„„plan b“ ist die Dokumentationsreihe im ZDF, die Geschichten des Gelingens zeigen will und darüber berichtet, welche möglichen Lösungen oder Alternativen für gesellschaftliche Probleme bestehen.
Dabei geht es nicht um „heile Welt“. Es geht darum nachzufragen: Welche Ideen gibt es für die Lösung welcher Probleme? Und was sagen Beobachter, Experten und Wissenschaftler zu den Ideen? Wie realistisch sind die Perspektiven?
„plan b“ zeigt Erfahrungen mitten aus dem Leben für mögliche neue Wege in unserer Gesellschaft. Die Reihe möchte überraschend sein, zum Staunen anregen mit außergewöhnlichen Geschichten und Menschen, und so das „größere Bild“ liefern.“
Quelle: ZDF
Eine riesige Ehre also, dass wir in dieser Sendung vorkommen sollten! Alle Personen aus dem Team, mit denen wir Kontakt hatten, waren überaus freundlich, interessiert, und verständnisvoll, allen voran der Autor des Beitrags, Frank Zintner.
Plan A: Gemeinsamer Dreh in Madagaskar leider nicht möglich
Wir sollten, begleitet von einem Kamerateam, nach Antalaha in Madagaskar zu Georges und Faly reisen und vor Ort präsentieren, unter welchen Bedingungen unsere Vanille angebaut und produziert wird und wie die Lebensumstände der Menschen vor Ort sind, die von der Vanille leben. Wow!
Allerdings war Andréa zu diesem Zeitpunkt bereits hochschwanger, sodass sie nicht mit dem Flugzeug verreisen konnte, und ich wollte sie auch unter keinen Umständen alleine in Deutschland zurücklassen. Schweren Herzens schilderten wir dem Produktionsteam die Situation und sagten ab. Wir dachten, das Thema sei damit gestorben.
Plan B: Dreh in Antalaha, dann Dreh in Neu-Isenburg
Umso mehr freuten wir uns, als wir erneut einen Anruf erhielten und uns vorgeschlagen wurde, dass das Kamerateam und Autor Frank dazu bereit sind, auch ohne uns zur Familie in Madagaskar zu reisen und vor Ort zu drehen. Im Anschluss würde uns das Team in Neu-Isenburg besuchen kommen. Wir waren also wieder an Bord!
Wir stellten also die Verbindung zwischen unserer Familie vor Ort und Frank her und vereinbarten in ein paar Skype-Gesprächen den ungefähren Ablauf. Schon kurze Zeit später war das Kamerateam vor Ort im Vanille-Betrieb unserer Familie und erhielt Einblicke in die aufwendige Produktion der Vanille.
Wieder zurück in Deutschland verbrachten wir noch einen Drehtag bei uns in Neu-Isenburg. Das war ein großer Spaß und sehr aufregend für uns!
Wie wir die Ausstrahlung erlebten
Da man ja nicht alle Tage im Fernsehen zu sehen ist, fieberte die ganze Familie der Ausstrahlung entgegen. Ein paar Tage zuvor hatten wir endlich die heiß ersehnte Kiste mit den Vanilleschoten bekommen, die auch im Beitrag zusehen ist, daher waren wir auch bereit für ein paar Bestellungen, die sich voraussichtlich von Zuschauern ergeben würden.
Zeitgleich zur Ausstrahlung fand in Endingen am Kaiserstuhl der Weihnachtsmarkt statt, wo meine Familie mit einem Stand vertreten war. Meine Schwester und meine Mutter hielten am Stand die Stellung und sahen den Beitrag erst später in der Mediathek, mein Vater sah es sich live im Fernsehen an.
Dann war es endlich soweit und es war ein sehr emotionales Erlebnis für uns alle! Noch während des Beitrags war der Webshop ausverkauft und unsere Webseite brach aufgrund des hohen Besucheraufkommens zusammen. Die Grafik mit den Seitenaufrufen spricht Bände:

Wie es jetzt weitergeht
Ein paar der Vorbestellungen konnten wir noch offline bearbeiten. Ab dem 1. Januar gibt auch online im Webshop wieder Vanille.
Die vergangene Woche haben wir viele wunderbare Emails von Leuten bekommen, die den Beitrag gesehen haben und an unsere Idee glauben. Vielen, vielen Dank an Euch alle!
Wir gönnen uns ein paar Tage Pause für Weihnachten im Kreis der Familie. Sogar die Mama von Andréa ist aus Madagaskar bei uns zu Gast, nachdem wir bei ihrem Visum zunächst zwei Mal abgeblitzt waren.
Nach Weihnachten werden wir die offenen Vorbestellungen bearbeiten und den Webshop wieder fit machen für 2020. Für das neue Jahr haben wir viele Pläne: Wir wollen viele Bäume pflanzen und soziales und ökologisches Engagement weiter vorantreiben.
Jetzt erst Mal frohe Weihnachten an Euch alle! Genießt die Zeit im Kreise Eurer Lieben und genießt ein paar leckere Vanillekipferl.
Wir freuen uns übrigens sehr über Bilder und Rezepte der Leckereien, die ihr aus unserer Vanille kreiert. Schreibt uns also sehr sehr gerne an info@vanillekiste.de!