Während vor unser aller Augen schrecklicherweise der Amazonas abbrennt, verschwindet, etwas weniger in der Öffentlichkeit präsent, auch auf Madagaskar ein immer größer werdender Teil des Urwaldes. Der üppige Wald Madagaskars stellt, wie der Amazonas, eines der wertvollsten Weltnaturerben für unseren Planeten dar. Er enthält eine weltweit einzigartige Biodiversität. Etwa 5% der weltweiten Tier- und Pflanzenarten bevölkern Madagaskar und 80% von ihnen sind auf der Insel endemisch, kommen also nirgendwo sonst auf der Welt vor. Dieses wunderbare Paradies droht jedoch aus verschiedenen Gründen zu verschwinden.
<Timelapse of the Madagascar deforestation from burning and slashing pic.twitter.com/POf93P0qgB
— Domenico Calia (@CaliaDomenico) 23. August 2019
Multinationale Holzkonzerne, die durch die Korruption und Mittäterschaft früherer madagassischer Regierungen begünstigt wurden, bereichern sich seit Jahrzehnten. am florierenden illegalen Handel mit wervollem Holz. Aber auch einige traditionelle landwirtschaftliche Praktiken werden beschuldigt. Eine davon ist die Tavy: Die Tavy ist eine Anbautechnik, die daraus besteht, Feuer im Wald zu legen. Der Boden wird mit der entstehenden Asche gedüngt.
Die Tatsache, dass ein Großteil der madagassischen Bevölkerung täglich drei Mal mit Holz auf dem offenen Feuer kocht, tut ihr übriges – das Brennholz dafür kommt natürlich aus den Urwäldern.
Die Auswirkungen dieser Ereignisse auf das madagassische Ökosystem sind verheerend. Einige Wissenschaftler schätzen, dass mehr als 90 Prozent des Waldes der Insel in knapp 60 Jahren verschwunden ist. Der Abholzungsprozess, der sich zu Beginn des neuen Jahrtausends stark beschleunigte, hat die Situation nur noch verschlimmert. Nach Angaben des Global Forest Watch Observatorium wurden 3,63 Millionen Hektar Wald von 2001 bis 2018 zerstört.
Dramatische Abholzung bedroht die Fauna Madagaskars
Die Abholzung verändert den Lebensraum der Wälder Madagaskars. Eine der bekanntesten einheimischen Arten Madagaskars, der Lemur, ist vom Aussterben bedroht. Es handelt sich um schmerzhafte Ereignisse für die Umwelt, die so schnell ablaufen, dass sie die Widerstandsfähigkeit der Natur in Frage stellen. Giuseppe Donati, Professor für Primatologie an der Oxford Brookes Universität, beobachtet mit Nachdruck: «Die Wälder, in denen die Lemuren leben, sind sehr schnell verschwunden. Die Regeneration ist sehr kompliziert und dauert sehr lange». Doch auch für die Menschen vor Ort wird das zunehmend zur Gefahr: Durch das fehlende Wurzelwerk im Boden der abgeholzten Wälder begünstigt kommt es immer wieder zu Erdrutschen, denen auch immer wieder Menschen zum Opfer fallen.
Wichtige Schritte um die Abholzung in Madagaskar zu bremsen
Das langjährige Problem der Abholzung hat einen wichtigen Platz auf der politischen Agenda des neu gewählten Präsidenten von Madagaskar, Andry Rajoelina, erlangt. Er will einer kurzsichtigen Politik entgegentreten, die in etwas mehr als einem halben Jahrhundert dem Umwelterbe der Insel schweren Schaden zugefügt hat. Die Reformen, die der Präsident durchführen will, beruhen nicht nur auf Maßnahmen der Regierung (Einrichtung von Naturschutzgebieten, Aufforstungsmaßnahmen, strenge Sanktionen bei Verstößen), sondern gehen auch von einer Bewusstseinskampagne aus, die darauf abzielt, einige Bräuche der lokalen Bevölkerung zu ändern, die besonders schädlich für die Umwelt sind. Der Präsident denkt an einer Art Kulturrevolution, die zur Annäherung der indigenen Bevölkerung Madagaskars an das „nicht mehr aufzuhaltende“ Thema Umweltschutz beiträgt. Das politische Programm von Rajoelina hat ein gewisses internationales Aufsehen erregt und das Interesse und den Enthusiasmus verschiedener Umweltschutzorganisationen geweckt. Die Hoffnung für die madagassische und die wachsende Bevölkerung des Planeten ist, dass diese notwendigen Reformen Wirklichkeit werden.
Das Bewusstsein, einem heute geschwächten Planeten helfen zu müssen, kann und darf nicht nur auf die Schultern der Gebiete fallen, die am meisten von der Umweltkrise betroffen sind. Es wäre auch naiv, sich ausschließlich auf die Politik zu verlassen. Jetzt sind wir alle gefragt. Aus diesem Grund unterstützen wir von LAVANILA.DE zusammen mit unseren Kunden ab sofort Aufforstungsprojekte vor Ort. Künftig wird pro bei uns platzierter Bestellung ein Baum auf Madagaskar gepflanzt. So tun wir unseren Anteil, um dieses einzigartige Paradies zu schützen, außerdem entstehen so vor Ort Arbeitsplätze in den Aufforstungsprojekten. Seid dabei und unterstützt uns!